Unser Verein

Unser Motto: Menschen helfen alten und kranken Pferden
Alte und kranke Pferde helfen Menschen in besonderen Lebenssituationen.

Alte Pferde sind ganz besondere Wesen – wenn man sie sie selbst sein lässt. Sie bringen Weisheit und Erfahrung, auch mit dem Menschen, mit und strahlen eine unglaubliche Lebensenergie aus, die geradezu heilsam wirken kann – wenn man sie sie selbst sein lässt. Wenn sie ihren Möglichkeiten entsprechen leben können, im kleinen Herdenverband mit Artgenossen, viel Bewegungsfreiheit und im liebevollen Kontakt mit Menschen, denn Menschen gehören ja auch zu ihrem lebenslangen Erfahrungsraum.

So leben die Pferde bei uns und begeistern uns immer wieder mit ihrer Schönheit, ihrer Sanftmut und ihrem Eifer zur Mitarbeit. Denn auch das wollen sie noch wichtig sein, im Rahmen ihrer Kräfte gefordert sein, den Menschen Lehrmeister und Heiler sein.

So erleben auch die Menschen, die zu uns kommen, diese ganz besondere horse-power. Im Kontakt mit unseren Pferde-Persönlichkeiten, beim Führen oder Geführt-Werden, beim Putzen, beim Schmusen, beim Schauen und Spüren.

Beides ist uns ein Herzensanliegen – alte Pferde optimal zu begleiten und Menschen wunderbare Begegnungen mit ihnen zu ermöglichen.

Und wenn dann die Kräfte nicht mehr ausreichen – dann soll das Ende würdevoll und sanft sein.

Wie alles begann

…. am 16. Dezember 2003 zogen zwei Pferde auf einen kleinen Hof auf der schwäbischen Alb:

Remus, 29 Jahre, ein wunderschöner Schimmel wie aus „3 Nüsse für Aschenbrödel“ und sein Freund Sugar, 19 Jahre, cremefarben mit blauen Menschenaugen. Das Leben auf einem „normalen“ Reiterhof hatte sich allmählich als nicht mehr passend für Remus erwiesen. Er brauchte mehr und andere Fürsorge, weiterhin viel Bewegungsfreiheit und gute Rückzugsmöglichkeiten.
„Wir suchen einen Ort, an dem Menschen und Tiere glücklich sein können“, hatte in der Anzeige gestanden. Niemand hatte sich darauf gemeldet, aber den Martinsberg fanden wir trotzdem, und er ist ein genau solcher Ort! Dieser Dezembertag war der Anfang des Gnadenhofs und Remus, unser weiser alter Herr, wurde sein Begründer – und sein Bewahrer bis heute. Zwei schöne Jahre erlebte er noch auf dem Hof. In der Zwischenzeit waren weitere Herdenmitglieder dazugekommen, Kalari, Dusty und Shawnee, dazu Bento und viele andere. Sie alle verband ihr Alter und manchmal auch Krankheiten, wie schwere Arthrose, COB, „Kissing Spines“, Kolikanfälligkeit usw. Sie alle wurden geliebt, versorgt und genossen die Herdenzugehörigkeit, die großen Koppeln und ihre Rückzugsmöglichkeit in der Paddockbox. Und sie wurden gesünder und älter als manche ihrer Besitzer erwarteten (und geplant hatten!). Manchmal verloren Besitzer die Lust, oder sie konnten die Boxenmiete nicht mehr aufbringen, oder eine tierärztliche Behandlung und Pflege wurde zu teuer und zu aufwändig. Dann wurden die Pferde von der Hofbesitzerin weiter versorgt, die Arztrechnungen bezahlt… Keines verließ den Hof, alle wurden liebevoll begleitet bis zum Ende.
Zugleich aber wurde klar, welch ungeheures Potenzial gerade in diesen alten und meist kranken Pferden steckte, die allesamt Lebenskünstler waren. Sie konnten Menschen etwas von ihrer Energie, ihrer Wärme und Schönheit geben. Menschen, die in Krisen steckten, erschöpft oder krank waren, und Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Kindern, die es schwer hatten oder unter Ängsten litten. Oder ganz einfach Menschen, die einmal ein Pferd streicheln wollten. Daraus wurde die zweite Seite des Martinsberges, sein Angebot an verschiedene Personengruppen bis hin zu Seminaren und Workshops.

Über zwanzig Pferde haben seither auf dem Martinsberg gelebt oder leben noch dort. Und bis heute prägen den Gnadenhof Martinsberg beide Seiten: Fürsorge für die Pferde und wohltuende Angebote für Menschen. Aber die Pferde spielen immer die Hauptrolle!

Unser Stall

Der Hof hat acht Paddock-Boxen, davon besitzen zwei einen extra großen Paddock, damit Arthrose-Pferde genügend Raum für Bewegung haben. Wir haben beobachtet, dass alte Pferde die Rückzugsmöglichkeit in eine eigene Box, in der niemand sie stört, sehr schätzen. Da alle Paddocks auf den Auslauf geöffnet werden können, lässt sich für „soziale Zeiten“ rasch ein Offenstall herstellen. Außerdem gibt es zwei Ausläufe, eine Reitplatz und drei kleinere Koppeln am Haus (ca. 1 Hektar). Und schließlich die große Sommerkoppel (4 Hektar). Zu dieser müssen die Pferde hingeführt werden.

Unser Angebot

Wir nehmen alte und oder kranke Pferde auf, die keine extremen Verhaltensstörungen (z.B. starke Aggressivität, Steigen, Schlagen) zeigen.

Die Pferde werden zum absoluten Selbstkostenpreis von 250€ eingestellt. In den Kosten ist die Boxenmiete, Koppelgang, Heu und qualitativ hochwertiges Kraftfutter sowie Mineralfutter enthalten. Die Pferde werden drei Mal täglich gefüttert und rundum versorgt (eindecken etc.).

In besonderen Fällen untersützt der Verein die Besitzer bei Arztkosten, Physiotherapie oder besonderen Futterbedürfnissen.

Vereinzelt „rettet“ der Verein ein Pferd in Not. Dabei versuchen wir Bezugspersonen für das Pferd zu finden und es eventuell in gute Hände zu geben.

Unsere Arbeit

Das tut und will unser Verein: 

Alten und kranken Pferden ein gutes Leben ermöglichen, in dem jedes einzelne bekommt, was es braucht und jedes einzelne wahrgenommen und geliebt wird.
Menschen die heilsame Begegnung mit diesen ganz besonderen Wesen schenken, an einem sehr besonderen Ort.

Unser Ziel ist es, eine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen unserer Art zu finden.